Das Wunder blieb aus
Die Nordhäuser reisten stark dezimiert nach Hannover und hatten vor rund 1.000 Zuschauern mit 8:14 das Nachsehen. Leichtgewichtler Enrico Lacruz holte den einzigen Punkt für den NSV. „Glückwunsch an Seelze zum Meistertitel. Sie waren die konstantere, stabilere Mannschaft“, sagte NSV-Cheftrainer Dietrich-Scherfling.
Das Schwergewicht konnte erst gar nicht besetzt werden. Der ehemalige NSV-Kämpfer Eugen Waigel gewann konkurrenzlos. Andere stiegen zwar in den Ring, mussten sich aber nach recht ordentlichen Vorstellungen nach Punkten geschlagen geben. Im Bantamgewicht zeigte sich Daniel Arsenov (NSV) im Vergleich zum Hinkampf deutlich verbessert. Seine Leistung reichte nicht, um Raman Sharafa den Sieg streitig zu machen. Ein Lichtblick des Abends war Enrico Lacruz, der sein Duell im Leichtgewicht gegen Rexhildo Zeneli gewann.
Deutlich steigern konnte sich Magomed Ataev (NSV), der aber gegen Sevak Miroyan im Halbweltergewicht am Ende das Nachsehen hatte. Nach einer Pause brachte Dietrich-Scherfling mit Fidan Gashi und Gevorg Kalashyan zwei Youngster, die die verletzten Richard Meinecke und Silvio Schierle (Welter- und Mittelgewicht) ersetzten. Gegen die geballte Erfahrung und das dominate Auftreten von Magomed Schachidov und Andrej Merzlyakov hatten die beiden keine Chance. Die Duelle wurden vom Ringrichter vorzeitig abgebrochen.
Im Halbschwergewicht ruhten die Hoffnungen auf Peter Mullenberg (NSV), der in seine ursprüngliche Gewichtsklasse zurückkehrte und Oleksandr Pohrenbniak vor der Brust hatte. Beide lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Kampfrichter keinen Sieger sahen. Adäquaten Ersatz im Superschwergewicht zu finden, gestaltete sich für Dietrich-Scherfling ebenso schwierig. In den eigenen Reihen wurde er fündig. Der Nordhäuser Steve Wasielewski reist mit nach Hannover. Er schlug sich recht wacker und hielt fast zwei Runden gegen den starken Ukrainer Oleksander Babych mit. Um 22.30 Uhr stand es dann fest: der BSK Hannover-Seelze krönte sich erstmals zum Meister.
Sandra Arm